Eine Flöte aus Eis

Eine Flöte aus Eis Auf der Trommel spielt die Zeit,
auf der Laute spielt das Leid,
auf der Harfe spielt das Licht -
auf der Flöte spielt man nicht.

Im letzten Jahr meines Studium, von 1996 bis 1997, entstand dieser Roman - der erste überhaupt, der fertig wurde, aber natürlich nicht der erste, den ich angefangen hatte. Die letzten Seiten entstanden parallel zu meiner Diplomarbeit - mein Zeitplan für die Flöte sagte, daß ich sie zu meinem Geburtstag fertig haben wollte; drei Tage später war der Termin für die Diplomarbeitsabgabe. Beides habe ich geschafft. Ich bin toll.

Nachdem das Buch dann fertig war, wußte ich genau, daß ich es auch an einen Verlag schicken würde. Zum Glück war ich schlau genug, es vorher zu überarbeiten, und so wurde es dann 1999, bis ich es wirklich versuchte. Den Holbein-Preis habe ich dann doch nicht gewonnen, aber immerhin: Die Klett-Cotta-Lektorin forderte nach der Leseprobe das Manuskript an, und das ist etwas, von dem ich noch zehn Jahre später zehren konnte. Sie hat dann abgesagt, aber mit einer Begründung, die ich nachvollziehen konnte, und so ging dann auch mir auf, daß ich das Buch vor die Wand gefahren hatte: Indem ich zwei Charaktere vernachlässigt und dafür einen anderen über Gebühr aufgebaut hatte und ungefähr auf halber Strecke meinen Plot gegen einen anderen ausgetauscht. Das war nicht mehr zu reparieren, wenn ich nicht das ganze Buch neu schreiben wollte, und das wollte ich nicht.

Dieses Buch ist gut, so wie es ist. Nicht gut genug zum Verlegen, aber ein anständiger Erstling. Ich mag meine Figuren, ich mag das ambivalente Ende, und ich freue mich beim Lesen, daß ich seither eine Menge gelernt habe. Letztlich bin ich froh, daß es nicht veröffentlichr worden ist - ich möchte vor der Weltöffentlichkeit doch lieber mit etwas besserem debutieren. Aber für 22 Jahre, und für den ersten abgeschlossenen Roman, muß sich die Flöte aus Eis nicht verstecken.

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